Pferd sucht Reiter
Schimmel werden nicht als Schimmel, sondern mit einer anderen Farbe geboren, zum Beispiel schwarz, fuchsfarben oder braun. Im Lauf ihres Lebens werden sie nach und nach weiß, zuerst im Gesicht und an den Flanken. Dieser Prozess heißt ‚ausschimmeln’. Schimmel, die im Überganz zwischen einer rötlichen Färbung und weiß sind, werden als Rotschimmel oder Fuchsschimmel bezeichnet. Manchmal werden fälschlicher Weise auch stichelhaarige Pferde (auch ‚Dauerschimmel’ genannt) mit rötlicher Grundfarbe als ‚Rotschimmel’ bezeichnet.
Besonderheiten von Rotschimmeln
Wie alle Schimmel sind echte Rotschimmel Träger des Grey-Gens. Dieses Gen bewirkt nicht nur nach und nach den Verlust der Farbpigmente, sondern auch ein sich steigerndes, gehäuftes Vorkommen von Melanomen. Diese sind jedoch meistens gutartig. Stichelhaarige ‚Rotschimmel’ werden im Lauf ihres Lebens nicht heller. Zudem ist das Gesicht nicht heller, sondern dunkler als der Rest des Fells.
Rotschimmel – bei diesen Rassen tauchen sie oft auf
Grundsätzlich können Rotschimmel bei allen Rassen auftauchen, in denen sowohl Füchse als auch Schimmel vorkommen. Das Grey-Gen, also das ‚Schimmel-Gen’, ist dominant gegenüber anderen Genen. Das heißt: Wenn ein Elternteil reinerbiger Schimmel ist, sind alle Fohlen Schimmel. Wenn ein Elternteil mischerbiger Schimmel ist, hat jedes Fohlen 50 % Wahrscheinlichkeit, auch Schimmel zu sein.
Unter den Vollblutarabern zum Beispiel kommen viele Schimmel vor, aber auch Füchse. Daher sind hier ‚echte’ Rotschimmel weit verbreitet. Dieses edle Vollblut erreicht ein Stockmaß von 140 bis 156 cm aus und zeichnet sich nicht nur durch sein edles Aussehen, sondern auch durch extreme Ausdauer und Härte im Sport aus. Dabei ist es menschenbezogen und sensibel.
Da die Rassen Araber, Shagya-Araber, Anglo-Araber sowie Arabische Halbblüter zu einem guten Teil auf Arabermaterial gezüchtet sind, kommen Rotschimmel auch hier immer wieder vor.
Auch beim Deutschen Reitpony kommen immer wieder Exemplare der attraktiven Farbe ‚Rotschimmel’ vor. Das Deutsche Reitpony ist von Bau, Charakter und Eigenheiten eher ein kleines Pferd als ein Pony, auch wenn sein Stockmaß bei 138 bis 148 cm liegt. Es ist für Dressur und Springen genauso wie als reines Freizeitpony geeignet.
Beim Islandpony sind ebenfalls alle Farben zugelassen, Fuchs und Schimmel sind häufig. Daher ist es auch kein Wunder, dass auch hier immer wieder Fuchsschimmel vorkommen. Islandponys sind Gangpferde, die mit einem Stockmaß von 125 bis 148 cm zu den Ponys zählen. Diese ursprüngliche Rasse wurde Jahrhunderte lang ohne fremden Einfluss auf Island gezüchtet und erfreut sich inzwischen gerade in Deutschland großer Beliebtheit.
Der Brabanter beziehungsweise das Belgische Kaltblut ist eine Kaltblutrasse mit einem Stockmaß von 165 bis 173 cm und einem Gewicht von bis zu 1200 kg. Der Körperbau ist muskulös, die Brust breit und die Schultern kräftig. Dieses Pferd wird immer noch gerne als Zugpferd, aber auch als Rückepferd eingesetzt. Bei dieser Rasse gelten einige Dauerschimmelfarben als typisch, insbesondere der Rot-Dauerschimmel.
Auch der Noriker, der Alpen-Kaltblüter, kommt häufiger als Stichelhaar beziehungsweise Dauerschimmel vor, auch als Rot-Dauerschimmel. Zum Teil gibt es auch echte Rotschimmel, da in der polnischen Linie auch Schimmel vorkommen, aber Dauerschimmel sind häufiger anzutreffen. Der Noriker ist ein ausgesprochen trittsicheres, ausdauerndes Pferd mit einem Stockmaß von 156 bis maximal 170 cm.
Bekannte Rotschimmel
Rotschimmel beziehungsweise Fuchsschimmel sind immer nur eine Übergangsfarbe. Irgendwann ist der Fuchs und dann Rotschimmel ausgeschimmelt, dann ist er ein Schimmel und wird nur noch als solcher wahrgenommen. Daher findet man in den Siegerlisten selten die Farbbezeichnung ‚Rotschimmel’.
Das Deutsche Reitpony Predkosohn war 1977 Gesamtsieger der zentralen Hengstschauin Luhmühlen. Das Deutsche Reitpony Laredo 180 ist erfolgreich im Dressursport.