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Working Equitation ist eine Pferdesportart, die sowohl das Interieur als auch das Exterieur der Pferde in den Vordergrund stellt. Dabei geht es nicht nur um das Aussehen der Pferde, sondern vor allem auch um deren Charakter und ihre Eignung für die Arbeit auf dem Land. Hier wird noch einmal genauer auf die Fähigkeiten und Hintergründe zu Working Equitation Pferden eingegangen.
Da ein Working Equitation Pferd keine besonderen Veranlagungen wie Gang- oder Springvermögen braucht, eignen sich die meisten Pferderassen für diese Disziplin. Aufgrund ihres Körperbaus und ihrer Wendigkeit wurden ursprünglich ortstypische, eigens für die Rinderarbeit gezüchtete Rassen verwendet. In Portugal war das zum Beispiel der Lusitano, in Spanien der Andalusier oder Cruzado, eine Kreuzung mit Warmblütern. Diese südeuropäischen Rassen erfreuen sich auch heute im Working Equitation Sport großer Beliebtheit. In nationalen Bewerben in diesen Ländern sollen durch das Reglement die nationalen Pferderassen gefördert werden, da es beim Working Equitation auch um die Erhaltung von Tradition und Kultur geht. In Frankreich werden in der Camargue heute noch Camargue-Pferde zur Arbeit mit den Rinderherden eingesetzt. In Italien werden dafür Maremmanos eingesetzt, die gemeinsam mit Hirtenhunden die Arbeit verrichten.
Das eigenständige Mitdenken, Geschwindigkeit und Wendigkeit sind die wichtigsten Anforderungen an das Working Equitation Pferd. Durch die vielfältigen Aufgaben wird außerdem das Selbstvertrauen des Pferdes geschult. Das gegenseitige Vertrauen von Reiter und Pferd bildet die Basis für den Erfolg in dieser Disziplin des Pferdesports. Der Reiter lernt, sein Pferd auch in schwierigen Situationen einschätzen und steuern zu können. Das ist auch für das Reiten im Gelände und den alltäglichen Umgang mit dem Partner Pferd essenziell. Auch ohne der Teilnahme an Turnieren kann die Einbeziehung von Lektionen und Aufgaben aus Working Equitation in der Pferdeausbildung für Abwechslung sorgen. Sämtliche Pferderassen aus allen Disziplinen können davon profitieren, weil dadurch einerseits die Beziehung zum Reiter verstärkt wird, andererseits die Durchlässigkeit des Pferdes gefördert wird. Mittlerweile gibt es gut organisierte nationale Verbände, die Kurse anbieten und alle wichtigen Informationen zu Working Equitation bereitstellen.
Working Equitation wird im Turniersport in vier Leistungsklassen eingeteilt. Die Klassen E und A eignen sich besonders für Anfänger oder junge, unerfahrene Pferde. Geritten werden einfachere Basislektionen in allen drei Grundgangarten. Es geht vor allem um das Zeigen korrekter Übergänge und das Lösen von kleineren Aufgaben. Die Klassen L und M erfordern schon feineres Einwirken des Reiters, da sie Lektionen wie Seitengänge und Galoppwechsel verlangen. Eine zusätzliche Schwierigkeit ist, dass die Aufgaben nur im Schritt und im Galopp geritten werden. Die Masterklasse S schließlich wird einhändig auf Kandare ohne Unterlegstrense geritten. Die Einwirkung mit der Hand muss hier bereits besonders fein sein, das Working Equitation Pferd wird hauptsächlich über Schenkel- und Gewichtshilfen geritten. Obwohl einige Lektionen gleich oder ähnlich denen im Westernsport sind, werden alle Aufgaben auf Anlehnung geritten.
Geschwindigkeit, Rittigkeit und Motivation sind drei Eigenschaften, die Working Equitation Pferde mitbringen sollten. Es gibt aber keine besonderen Anforderungen an das Pferd, das gemeinsame Erarbeiten der Herausforderungen und die Gymnastizierung des Pferdes stehen im Vordergrund. Theoretisch kann jedes Pferd ein Working Equtation Pferd sein, besondere Gänge oder Sprungvermögen werden nicht vorausgesetzt. Wer jedoch im Turniersport erfolgreich unterwegs sein möchte, der legt beim Pferdekauf Wert auf Wendigkeit und ein kompaktes Exterieur. Erfolgreiche Working Equitation Pferde bringen viel Selbstvertrauen und Mut mit, eigenständiges Denken und Handeln sind wertvolle Eigenschaften in dieser Sparte.
Das Interieur von Working Equitation Pferden ist ein wichtiger Aspekt dieser Pferdesportart. Es geht nicht nur um das Aussehen der Pferde, sondern vor allem um ihren Charakter und ihre Eignung für die Arbeit auf dem Land. Die Working Equitation Pferde zeichnen sich vor allem durch ihre ausgeglichene und ruhige Persönlichkeit aus. Sie sind verlässlich, gehorsam und stets bereit, ihrem Reiter zu folgen. Gleichzeitig sind sie aber auch neugierig und willensstark, was sie für die Arbeit auf dem Land besonders geeignet macht. Working Equitation Pferde eignet sich aufgrund seines ruhigen und ausgeglichenen Interieurs auch hervorragend für Anfänger. Working Equitation Pferde haben einen hohen „will to please“ und möchten ihrem Reiter stets gefallen. Durch seine ruhige und gelassene Art ist es auch in stressigen Situationen ein verlässlicher Partner und bleibt ruhig und besonnen.
Das Exterieur von Working Equitation Pferden ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt dieser Pferdesportart. Es geht nicht nur um das Aussehen der Pferde, sondern auch um ihre körperliche Verfassung und ihre Eignung für die Arbeit auf dem Land. In der Regel haben die Working Equitation Pferde eine kräftige und robuste Statur, die sie für die Arbeit auf dem Land besonders geeignet macht. Sie besitzen einen mittellangen Hals, eine breite Brust und eine kräftige Hinterhand. Der Kopf des Working Equitation Pferdes ist meist mittelgroß und gut proportioniert, während seine Augen ausdrucksvoll und lebendig sind. Die Mähne und der Schweif sind in der Regel mittellang und gepflegt. In Bezug auf die Farbe gibt es bei den Working Equitation Pferden keine Einschränkungen, wodurch sie in allen Farben und Musterungen vorkommen können. Working Equitation Pferde sollten also kräftig und robust gebaut sein, um die Anforderungen der Arbeit auf dem Land erfüllen zu können. Gleichzeitig sollte es aber auch gut proportioniert und ästhetisch ansprechend sein.
Die Geschichte der Working Equitation Pferde ist eng mit der Geschichte der Working Equitation als Pferdesportart verbunden. Diese Sportart entstand erst in den 1990er Jahren in Europa und basiert auf den alten Traditionen des Reitens auf dem Land. Sie vereint Elemente aus verschiedenen Disziplinen wie Westernreiten, Dressur, Springen und Distanzreiten und stellt die Rittigkeit und den Charakter der Pferde in den Vordergrund. Die Working Equitation Pferde stammen aus verschiedenen Rassen und Linien und werden aufgrund ihrer Eignung für die Arbeit auf dem Land ausgewählt. Sie müssen in der Lage sein, sowohl in der Halle als auch auf dem Gelände zu arbeiten und sind aufgrund ihrer ruhigen und ausgeglichenen Persönlichkeit besonders geeignet für diese Sportart. Die Working Equitation hat sich in den letzten Jahren zu einer beliebten Pferdesportart entwickelt und wird mittlerweile in vielen Ländern Europas und auch in Nord- und Südamerika ausgeübt. Sie bietet Pferdebesitzern die Möglichkeit, ihre Pferde in verschiedenen Disziplinen zu trainieren und zu prüfen und stellt dabei sowohl das Interieur als auch das Exterieur der Pferde in den Vordergrund.