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Natursprung
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Working Equitation ist mittlerweile auch in Nordeuropa eine beliebte Disziplin im Pferdesport. Ihre Ursprünge hat sie in den traditionellen südeuropäischen Arbeitsreitweisen, wo sie zur Arbeit mit den Rindern entwickelt wurde. Dabei steht die Gymnastizierung der Pferde im Vordergrund, um sie optimal auf schwierige Aufgaben vorzubereiten. Am Turnier müssen Pferd und Reiter in perfekter Harmonie und teilweise hoher Geschwindigkeit verschiedenste Hindernisse überwinden. Dabei gilt es, in bis zu vier verschiedenen Disziplinen, Dressur, Stil-Trail, Speed-Trail und Rinderarbeit, herausragende Leistungen zu zeigen.
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Geschwindigkeit, Rittigkeit und Motivation sind drei Eigenschaften, die ein Working Equitation Pferd mitbringen sollte. Es gibt aber keine besonderen Anforderungen an das Pferd, das gemeinsame Erarbeiten der Herausforderungen und die Gymnastizierung des Pferdes stehen im Vordergrund. Theoretisch kann jedes Pferd ein Working Equtation Pferd sein, besondere Gänge oder Sprungvermögen werden nicht vorausgesetzt. Wer jedoch im Turniersport erfolgreich unterwegs sein möchte, der legt beim Pferdekauf Wert auf Wendigkeit und ein kompaktes Exterieur. Erfolgreiche Working Equitation Pferde bringen viel Selbstvertrauen und Mut mit, eigenständiges Denken und Handeln sind wertvolle Eigenschaften in dieser Sparte.
Da ein Working Equitation Pferd keine besonderen Veranlagungen wie Gang- oder Springvermögen braucht, eignen sich die meisten Pferderassen für diese Disziplin. Auf Grund ihres Körperbaus und ihrer Wendigkeit wurden ursprünglich ortstypische, eigens für die Rinderarbeit gezüchtete Rassen verwendet. In Portugal war das zum Beispiel der Lusitano, in Spanien der Andalusier oder Cruzado, eine Kreuzung mit Warmblütern. Diese südeuropäischen Rassen erfreuen sich auch heute im Working Equitation Sport großer Beliebtheit. In nationalen Bewerben in diesen Ländern sollen durch das Reglement die nationalen Pferderassen gefördert werden, da es beim Working Equitation auch um die Erhaltung von Tradition und Kultur geht. In Frankreich werden in der Camargue heute noch Camargue-Pferde zur Arbeit mit den Rinderherden eingesetzt. In Italien werden dafür Maremmanos eingesetzt, die gemeinsam mit Hirtenhunden die Arbeit verrichten.
Das eigenständige Mitdenken, Geschwindigkeit und Wendigkeit sind die wichtigsten Anforderungen an das Working Equitation Pferd. Durch die vielfältigen Aufgaben wird außerdem das Selbstvertrauen des Pferdes geschult. Das gegenseitige Vertrauen von Reiter und Pferd bildet die Basis für den Erfolg in dieser Disziplin des Pferdesports. Der Reiter lernt, sein Pferd auch in schwierigen Situationen einschätzen und steuern zu können. Das ist auch für das Reiten im Gelände und den alltäglichen Umgang mit dem Partner Pferd essentiell. Auch ohne der Teilnahme an Turnieren kann die Einbeziehung von Lektionen und Aufgaben aus Working Equitation in der Pferdeausbildung für Abwechslung sorgen. Sämtliche Pferderassen aus allen Disziplinen können davon profitieren, weil dadurch einerseits die Beziehung zum Reiter verstärkt wird, andererseits die Durchlässigkeit des Pferdes gefördert wird. Mittlerweile gibt es gut organisierte nationale Verbände, die Kurse anbieten und alle wichtigen Informationen zu Working Equitation bereitstellen.
Working Equitation wird im Turniersport in vier Leistungsklassen eingeteilt. Die Klassen E und A eignen sich besonders für Anfänger oder junge, unerfahrene Pferde. Geritten werden einfachere Basislektionen in allen drei Grundgangarten. Es geht vor allem um das Zeigen korrekter Übergänge und das Lösen von kleineren Aufgaben. Die Klassen L und M erfordern schon feineres Einwirken des Reiters, da sie Lektionen wie Seitengänge und Galoppwechsel verlangen. Eine zusätzliche Schwierigkeit ist, dass die Aufgaben nur im Schritt und im Galopp geritten werden. Die Masterklasse S schließlich wird einhändig auf Kandare ohne Unterlegstrense geritten. Die Einwirkung mit der Hand muss hier bereits besonders fein sein, das Working Equitation Pferd wird hauptsächlich über Schenkel- und Gewichtshilfen geritten. Obwohl einige Lektionen gleich oder ähnlich denen im Westernsport sind, werden alle Aufgaben auf Anlehnung geritten.